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Magazin Reiserecht

Interview: Worauf können sich Thomas-Cook-Geschädigte nach der Mega-Insolvenz noch verlassen?

Hamburg, den 28.02.2020


Nach der dramatischen Pleite des Pauschalreise-Giganten Thomas Cook stehen viele betroffene Urlauber nach wie vor ohne Entschädigung für ihre annullierten Reisen da. Versicherer, Insolvenzverwalter und Bundesregierung versprachen umgehend Unterstützung, doch bei der Rückerstattung der Reisekosten lassen sich nicht alle Fälle über einen Kamm scheren. myRight hat mit einer Betroffenen über ihren Fall gesprochen – und konnte helfen.

Worauf Betroffene achten müssen, um ihre Reisekosten auch wirklich zurückzuerhalten

Die Pleite des britischen Reiseanbieters Thomas Cook hat im September 2019 auch tausende deutsche Reisende hart getroffen: Gestrandete Urlauber, Insolvenzverwaltung, Staatshaftung waren die Folge. Problematisch wurde es für die Reiseversicherer und Urlauber allerdings nur, weil eine veraltete gesetzliche Regelung noch griff. Eine einheitliche, gerechte und vollständige Entschädigung vonseiten der Bundesregierung lässt dennoch weiter auf sich warten. Und bis heute stehen viele betroffene Urlauber ohne Entschädigugn da.

So auch Ingeborg Marquardt (62) aus Eberswalde bei Berlin. Die hatte sich schon auf die Reise zum runden Geburtstag ihrer Schwester Martina (60) gefreut, als es kurz vor Antritt des Urlaubs hieß: Der Reiseveranstalter ist insolvent und die Reise muss womöglich ausfallen. Wir von myRight haben uns mit ihrem speziellen Fall auseinandergesetzt und mit Frau Marquardt darüber gesprochen wie sie persönlich das Insolvenz-Debakel erlebt hat. Das Problem: Eine Garantie, dass man sein Geld von offizieller Seite wiederbekommt, gibt es bis jetzt nicht.

Hallo Frau Marquardt, Sie waren von der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook direkt betroffen, denn Sie konnten Ihre gebuchte Pauschalreise kruzfristig nicht antreten. Wie haben Sie davon erfahren?

Ich bin durch die Medien darauf aufmerksam geworden. Im Teletext im Fernsehen haben Sie die Nachricht zuerst gebracht. Dann habe ich im Internet gesucht und Sie wissen ja wie es ist, dann steht da was und da was … und man muss sich das Beste raussuchen. Danach habe ich erstmal abgewartet.

Das klingt als waren Sie verunsichert?

Schon, aber im Internet stand auch, dass man einen Sicherungsschein hat und sich an die Zurich Versicherung wenden sollte. Dann bin ich wieder über die Google-Suche auf die Seite des Versicherers gekommen, auf der man schon alles eingeben konnte. Das habe ich dann auch gemacht, Schadensmeldung heißt das.

Nach einem ersten Schreck über die abgesagte Reise haben Sie also selbst herausgefunden, was man als betroffene Reisekundin tun sollte.

Ja, aber das war alles nicht so leicht wie es sich anhört. Gerade für ältere Leute ist es nicht einfach dann auch alles richtig anzugeben.

Verständlich, wenn man sich als Seniorin plötzlich alle Informationen selbst im Internet zusammensuchen muss. Wie sind Sie auf das Angebot von myRight zur Thomas-Cook-Insolvenz gestoßen?

Auch hier habe ich einfach wieder im Internet nach einer Lösung gesucht, weil ich zu diesem Zeitpunkt mit den Nerven eigentlich schon am Ende war. Dann habe ich myRight gefunden und hatte noch im Hinterkopf, dass da ja schon im Dieselskandal was gemacht wurde und Sie da immer noch dran sind. Und da hab ich mir gedacht, klickste mal drauf und hab mich angemeldet.

Sehr rüstig! Wie hätte Ihr Urlaub denn eigentlich aussehen sollen?

Anlass für die Reise war der 60. Geburtstag meiner Schwester. Den wollten wir auf Teneriffa gemeinsam feiern. Wir hatten uns für den Abflug von Hamburg aus entschieden, da wir dort einen Tag vorher noch Theaterkarten gebucht hatten. Am nächsten Tag wollten wir dann losfliegen - das konnten wir dann aber alles vergessen.

Und deshalb waren wir ehrlich gesagt fix und fertig, zumal es von den Reiseanbietern ja erst noch hieß, dass man vielleicht doch noch fliegen könnte. Im Dezember, also etwa vier Wochen vor Abflug, kam dann das offizielle Schreiben und auch die Presse meinte: Alle Reisen bis Dezember 2020 sind abgesagt. Wir hatten uns das zwar schon gedacht, aber auf der Webseite der Zurich Versicherung stand nicht wie es genau für uns weiter geht, sondern nur welcher Insolvenzverwalter für was zuständig ist. Deswegen haben wir immer wieder geschaut, ob wir vielleicht doch noch verreisen können, oder nicht.

Sie hatten Ihre Pauschalreise über den Drittanbieter “Billpay” bei Thomas Cook gebucht, weshalb die Erstattung Ihrer Reisekosten nicht ganz einfach war. Was war passiert und welche Aspekte waren für Sie problematisch?

Wir hatten nach Thomas-Cook-Reisen gesucht und über Neckermann Reisen gebucht. Die waren die einzigen, bei denen man die Reise nach und nach abbezahlen konnte. Das hat mich total gefreut und ich dachte mir, das machste einfach mal. Und erstmal hat ja auch alles geklappt. Die ersten Kosten für den Reisekredit wurden auch gleich abgebucht. Ich hatte ja schon im Mai oder Juni gebucht und da zahlt man erstmal nur an.

Dann kam es ja aber so, dass die Reise abgesagt wurde. Ich hatte noch eine andere Versicherung, die hat den Teil (die Reiseanzahlung, Anm. d. Red.) auch gleich gezahlt. Die Zurich Versicherung meinte aber, für alles Weitere muss ich mich bei Neckermann oder Billpay melden. Neckermann hatte zu dem Zeitpunkt aber schon dicht gemacht. Und dann stand ich da erstmal so da.

Schließlich habe ich Billpay aber mehrmals angeschrieben, Sie möchten mir mitteilen, was ich jetzt noch zahlen soll. Es kam aber überhaupt keine Antwort, nichts. Irgendwann haben sie mir dann doch noch geschrieben, ich solle mich bei der Zurich Versicherung melden. Die haben auch noch mal den Link zum Formular (zur Abwicklung der Ansprüche, Anm. d. Red.) geschickt, aber das hatte ich ja nun alles schon ausgefüllt.

Sie haben für Ihre Reise also eine Ratenzahlung vereinbart, angezahlt und waren schließlich gezwungen ihre geplatzte Geburtstagstour weiter abzuzahlen, obwohl Sie gar nicht im Urlaub waren?

Genau. Das schlimmste war für mich, dass die Raten plötzlich einfach abgebucht wurden und ich das Gefühl hatte, man kann nichts machen. Und, dass sich erstmal keiner bei mir zurückgemeldet hat.

Unterstützung von den Versicherern, Billpay und den Insolvenzverwaltern haben Sie also nicht erfahren?

Nein, ich musste wie gesagt alles alleine machen. Erst bei Ihnen haben ich dann richtige Hilfe bekommen.

Erzählen Sie doch noch mal: Wie hat myRight Ihnen weiterhelfen können?

Ihr Kollege aus dem Thomas-Cook-Team hatte mir geschrieben, dass Billpay sich schwer tut und letztendlich hat es ja auch ein paar Wochen gedauert, bis sich was bewegt hat. Aber Billpay hat sich dank Ihrer Nachfrage bei mir gemeldet und nachdem Sie sich für mich eingesetzt hatten, war das Geld von einem Tag auf den anderen plötzlich da.

Hätte ich myRight nicht eingeschaltet, dann hätte ich von der Zurich Versicherung schon mal gar nichts gekriegt und hätte mich mit dem Insolvenzverwalter auseinandersetzen müssen. Da habe ich aber schon selber die Erfahrung gemacht, dass man von denen gar nichts bekommt oder vielleicht nach Jahren irgendwann mal ein bisschen was. Billpay hätte also ein Jahr lang einfach weiter von meinem Konto Geld abgebucht.

Zwischenzeitlich kam ja dann die Meldung der Bundesregierung, die Betroffenen müssten nicht aktiv werden, es werde sich jetzt gekümmert.

Ob ich da irgendwann tatsächlich was bekommen hätte, weiß doch bis heute keiner. Außerdem ist eine monatliche Abbuchung von über 100 Euro nicht nur für mich viel Geld. Geld, das ich wahrscheinlich nie wieder gesehen hätte.

Was hat Ihnen am Service von myRight am ehesten weitergeholfen?

Das offene Ohr, dass das Geld zügig kam ...alles war wichtig. Dass Sie sich bei mir immer zügig zurückgemeldet haben, war besonders toll. Ihren Service würde ich immer wieder nutzen und empfehlen. Besser geht's nicht!

Was hätten Sie denn gemacht, wenn wir nicht eingegriffen hätten?

Erstmal hätte ich weiter abgewartet, was die Bundesregierung macht. Ich hätte auch auf Meldung vom Insolvenzverwalter gewartet und im Zweifel hätte ich mir einen Anwalt genommen. Gefallen lasse ich mir sowieso nichts, aber irgendwie hatte ich das Gefühl Billpay denkt sich: “Ach, ist ja eh Insolvenz jetzt und wir buchen einfach mal weiter ab”.

Man ist ja auch schon ein bisschen älter und ich glaube viele denken, mit der kann man’s ja machen. Dass man bei myRight dann tatsächlich als Mensch behandelt wird und nicht als Ware, das ist natürlich toll.

Das freut uns sehr! Vielen Dank für Ihr Vertrauen und natürlich fürs Gespräch.

Bild: © wpadingto – stock.adobe.com

Sinah Vonderweiden

Sinah Vonderweiden

Redakteurin und PR-Beauftragte bei myRight

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